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Lymphödem und Lipödem sind beide Erkrankungen, die das Lymphsystem betreffen und zu Schwellungen führen können.

Spezialist für die Versorgung von Lipödem-Patientinnen

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die oft Frauen betrifft. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Fettverteilungsstörung an den Beinen und in einigen Fällen auch an den Armen.

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Wir tendieren manchmal dazu, schnell Urteile über andere und sogar über uns selbst zu fällen. Doch wir sollten bedenken, dass stramme Schenkel, Reiterhosen oder dicke Waden nicht immer das Ergebnis von schlechter Ernährung oder mangelnder Bewegung sind. Oftmals sind die Betroffenen selbst nicht im Klaren darüber.

Es gibt Fälle, in denen eine krankhafte Ursache hinter einem plötzlich anschwellenden Arm oder einem dickem Bein steckt, die jahrelang unentdeckt bleibt und oft nur zufällig entdeckt wird. Erst wenn trotz Diäten keine Veränderungen eintreten, die Beine schmerzhaft werden oder die Umfänge zunehmen, suchen Betroffene ärztlichen Rat auf. Doch durch frühzeitige Therapie kann einer fortschreitenden Verschlechterung effektiv entgegengewirkt werden. Wirmöchten gern für dieses Thema sensibilisieren.

Denn nicht jeder, der entsprechend aussieht, ist einfach nur übergewichtig oder „dick“!

Nach einer Operation im Zusammenhang mit Brustkrebs entwickeln mehr als 5 % der Frauen eine Schwellung in den Armen und Händen, die auf Verletzungen des Lymphsystems zurückzuführen sind. Diese Schwellung wird als Lymphödem am Arm oder Armlymphödem nach Brustkrebs bezeichnet.

Ein solches Lymphödem tritt auf, wenn die normale Lymphabfuhr gestört ist, beispielsweise nach einer Bestrahlung oder Operation. Die angesammelte Flüssigkeit verursacht eine Schwellung und erhöht das Risiko von Infektionen. Das Risiko eines Armlymphödems nach Brustkrebs hängt von der Art des chirurgischen Eingriffs ab: Wenn viele Lymphknoten entfernt werden, steigt der Anteil betroffener Frauen auf bis zu 20 %.

Ödem nach Brustkrebs

Unmittelbar nach einer Operation treten Schwellungen u.a. in den Armen und Händen auf. Diese Schwellungen klingen oft von alleine ab oder lassen sich gut mit einer Kombination aus Lymphdrainage und Kompressionstherapie behandeln. Es ist jedoch möglich, dass Armlymphödeme innerhalb eines Zeitraums von bis zu zwei Jahren nach der Behandlung auftreten können. Anzeichen können sein:

  • Kleidung und Schmuck sitzen plötzlich enger als zuvor.
  • Der Arm und die Hand fühlen sich schwer an.
  • Messbare Schwellungen sind vorhanden.
  • Die Beweglichkeit ist eingeschränkt.
  • Schmerzen durch Schwellungen sind spürbar.

Zu Beginn kann man bei Druck mit dem Finger eine typische Delle für ein Ödem feststellen, die zunächst verschwindet. Hochlagern und eine sanfte Massage des Arms bieten anfangs ebenfalls Erleichterung. Wenn das Armlymphödem jedoch unbehandelt bleibt, verändert sich die Schwellung, da das Gewebe sich verhärtet. Die Haut spannt und beginnt zu schmerzen. Eine Delle kann nicht mehr eingedrückt werden, da die Haut unter starkem Druck steht. Die Beweglichkeit des Armes ist dann oft deutlich eingeschränkt und auch Hochlagern bringt keine Linderung mehr.

Sie sollten dann für ihre Brustkrebs-Nachsorge mit den zuständigen Ärzten sprechen, um eine Diagnose zu erhalten. Eine Therapie könnte dann eingeleitet werden. Diese umfasst in der Regel:

  • Lymphdrainage
  • Kompressionstherapie (Bandagierung und Armstrümpfe)
  • Bewegungsübungen
  • Hautpflege

Die beste Wirkung erzielt man durch die Kombination dieser Behandlungselemente. Zusätzlich kann das Führen eines Ödem-Tagebuchs helfen herauszufinden, ob bestimmte Nahrungsmittel oder der Konsum von Alkohol Ihre Schwellung verstärken, um sie dann zu vermeiden. Es ist besonders wichtig, die Kompressionsprodukte kontinuierlich zu tragen, insbesondere im Sommer, da hohe Temperaturen die Schwellung verstärken können. Je länger die tägliche Tragezeit, desto größer ist der positive Effekt auf das Lymphödem.

Definition Ödem

Ein Ödem, abgeleitet vom altgriechischen Wort „oidema“ für „Schwellung“, bezeichnet die Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe. Dies kann zu sichtbaren und fühlbaren Schwellungen im Körpergewebe führen. Früher wurde Ödem als „Wassersucht“ bezeichnet.

Wichtig ist jedoch das Feststellen der Grunderkrankung:

Ein Ödem ist grundsätzlich ein Symptom, dessen genaue Ursache immer von einem Arzt untersucht werden sollte. Zum Beispiel kann ein Hautfaltentest zunächst dabei helfen, festzustellen, ob es sich um ein Lymphödem oder ein venöses Ödem handelt. Weiterführende Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Blut- und Urintests können dabei helfen, die zugrunde liegende Erkrankung zu diagnostizieren. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen kann z.B. der Hausarzt seinen Patienten gegebenenfalls an einen Facharzt für Innere Medizin (Internist) oder an einen Gefäßspezialisten (Phlebologe) überweisen.

Welche Kompressionsklasse gibt es bei einem Ödem?

Ödeme lassen sich in verschiedene Stadien einteilen:

  • Stadium 0: Schädigung des Lymphsystems ohne sichtbares Ödem
  • Stadium 1: weiche, eindellbare Schwellung, die bei Hochlagerung zurückgeht
  • Stadium 3: harte Schwellung, evtl. begleitet von Schmerzen und/oder Bewegungseinschränkungen
  • Stadium 4: starke Zunahme des Umfangs mit teilweise extremen Ausmaßen

Die o.g. Stadien dienen Ihrer Orientierung, wie hoch der Druck (Kompression) und damit die Kompressionsklasse sein sollte. Welche Klasse in ihrem Fall die Richtige ist, kann ihnen ihr behandelnder Arzt sagen.

Ein wichtiger Hinweis: Sie lesen hier nur allgemeine Hinweise. Der Text bzw. der Artikel darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Die Informationen können das Fachgespräch mit Ihrem Arzt nicht ersetzen! Bitte suchen Sie bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf! Vielen Dank.